Freiheit in krähwinkel

Revolutionsposse nach Johann Nepomuk Nestroy

Regie: Gerburg Maria Müller

 

Ein Gespenst geht um in Europa und auch im beschaulich-zurückgebliebenen, manche würden sagen spießbürgerlichen, Ort Krähwinkel beginnt es zu brodeln. Eberhard Ultra, der „reingschmeckte“ Redakteur der lokalen Zeitung, trägt das umstürzlerische Gedankengut mitten ins Herz der Reaktion und sucht, getragen von den neuen Ideen und einem gewissen Narzissmus, den offenen Konflikt mit der Obrigkeit.

Und auch wenn allerhand Liebeleien Gelegenheit zu kleineren Scharmützeln bieten – schlussendlich steht nichts Geringeres als die Macht in Krähwinkel auf dem Spiel. Entsprechend setzen der in Machtpolitik versierte Bürgermeister und sein Amtsapparat alles daran, die auf alternativen Fakten fußende Ruhe zu bewahren. Selbst wenn sie hier im jugendlichen Revoluzzer ihren Meister zu finden scheinen – am Ende müssen es doch die Frauen richten und der Freiheit in Krähwinkel den Weg bereiten.

 

Nestroy schrieb seine Revolutionsposse inmitten der Unruhen des Jahres 1848. Eine Mischung aus Komödie und Satire, die unterhält, zum Nachdenken anregt und in ihren Texten zahlreiche, fast schon erschreckend aktuelle, Bezüge zur Gegenwart verbirgt.